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female ART & CULTURE imagofeminae Summer 2019 XXII
image: @ SIBYLLE Die Ausstellung im Willy-Brandt-Haus Berlin. Foto auf dem Cover SIBYLLE Nr. 1/ 1990: Sibylle Bergemann. Report Foto: Paiman Maria Davarifard ©imagofeminae 2019.
image: @ SIBYLLE Die Ausstellung.
foto © imagofeminae 2019
image: Sibylle 1/1964, Cover Foto: © Gunter Rossler Reprofoto: Werner Mahler
image: © Gunter Rossler, Budapest, 1974- SIBYLLE die Ausstellung.
image: © Gunter Rossler, Leipzig 1964 - SIBYLLE die Ausstellung.
image: Gunter Rossler, Berlin,1963 - SIBYLLE die Ausstellung.
SIBYLLE Die Ausstellung 1956-1995 Zeitschrift für Mode und Kultur Ausstellung im Willy-Brandt-Haus Berlin 7. Juni bis 25. August 2019 Ein Artikel von Alicja Wawryniuk Kunsthistorikerin - Filmemacherin imagofeminae- female ART & CULTURE Copyrihjt imagofeminae Summer 2019 XXII
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SIBYLLE
Zeitschrift für Mode und
Kultur, 1956-1995
Eine Ausstellung vom 7. Juni bis 25. August 2019
im Willy-Brandt-Haus Berlin
Ein Beitrag
von Alicja Wawryniuk
Die Mode- und Kulturzeitschrift Sibylle, die in Leipzig und Berlin von 1956 bis 1995 erschien, kann man im Willy-Brandt-Haus noch bis zum 25. August anschauen. In über zweihundert Bildern wird die Entwicklung der Zeitschrift und der Modefotografie in der DDR dargestellt.
Die Ausstellung fängt mit der 1. Ausgabe von 1956 an. Sportliche Eleganz vor dem Hintergrund eines Pferdewettbewerbs. Im Vordergrund sind Frauen in lockeren Mänteln mit Fernrohr zu sehen, die auf das Pferderennen vorbereitet sind. Die dezente Mode zeichnetet sich durch ein blaues schlichtes Kleid mit rotem Hut und rotem Gürtel, weißen Handschuhen, weißem spitzen Kragen und einer weißen Tasche.
Danach folgt der Sommer 1963. Der zeichnet sich durch schwarz-weiße Fotos mit dynamisch dargestellten Frauen, die am Betrachter vorbeischauen. Ganz selten ist hier ein neutraler Hintergrund erhalten. Die Kleidung ist praktisch und bequem: Blauer Pullover mit orangenrotem Gürtel und weißem Faltenrock wird vom Model Tenisana präsentiert.
In der dritten Etage des Willy-Brandt-Hauses kann man den zweiten Teil der Ausstellung verfolgen. Hier sehen wir keine Zeitschriftenausgaben mehr, sondern Originalbilder von Fotografen, die für die Zeitschrift gearbeitet hatten: Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Ute Mahler, Werner Mahler, Sven Marquardt und Ulrich Wüst, um nur einige zu nennen. Sie waren ausgebildete und wohl bekannte Fotografen in der DDR. In dieser Ausstellung präsentieren sie Modemodelle im Kontext osteuropäischer Länder. Berliner Straßen kommen öfters vor. Hier erkennen wir Orte wie Berliner Dom, Prenzlauer Berg und Friedrichstraße. Auch Orte von Leningrad, Moskau und Warschau, sowie die Landschaft von Armenien sind zu sehen. Die Frau wird in ausgesuchten Posen und in einer schlichten, aber extravaganten Kleidung dargestellt. Es geht weniger um Mode, als vielmehr um den Ausdrucksmittel und das, was den einzelnen Fotografen ausmacht, seinen Stil. Elisabeth Meinke stellt ihre Models in einer gelb-braun-blauen Steppenlandschaft Armeniens dar. Die Kleidung der Models passt sich in ihren Tönen an die Landschaft an. Obwohl hier vielmehr die Landschaft das Bild ausmacht, stehen die Frauen meistens im Vordergrund auf einem Felsen und schauen in selbstbewusster Pose den Betrachter an.
Werner Mahler präsentiert „Doren“ 1994 auf Lanzarden. Hier geht es ebenfalls weniger darum, was die Frau trägt, sondern darum, wie sie dargestellt ist. Selbstbewusst, stark, mit einem Tuch gegen den Wind. Es wird immer künstlerischer.
Sven Marquardtʻs Fotografien in Schwarz-Weiss stellen Frauen dar, die mit einem Gegenstand oder zwischen einem Baum agieren. Haare und Hände sind von den Ästen gefangen. Die Frau wird selbst zum Baum. Eine andere Frau trägt einen durchsichtigen Schleier, der nur von Blumen verziert wird. In einem anderen Bild sehen wir eine Frau in einem leeren Raum, die sich vor einen Schminke-Koffer bückt. Sehr einfühlsam versucht der Autor das zum Vorschein zu bringen, was in der Person gerade passiert. Die Bilder von Sven Marquardt erinnern in ihrer Ästhetik an die Fotografien der Künstlerin Shirin Neshat.
Kann man die Modefotografen von Sibylle zu Künstlern erklären? Jeder repräsentiert seinen eigenen Stil und seine eigene Ästhetik. Trotzdem schaffen sie, zum gemeinsamen Thema und für eine Zeitschrift zu publizieren.
image: ALICJA WAWRYNIUK
Alicja Wawryniuk ist Filmproducerin, Drehbuchautorin, M.A. Kunsthistorikerin, Theater- und Filmwissenschaftlerin, Dipl.Kommunikationswirtin.
Studium an der Freien Universität Berlin und der Universität der Künste in Berlin.
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